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Farbe in der Natur | Experimenteller Gestaltungsprozess
Farbe in der Natur: Das Bild zeigt die Präsentation der Gestaltungsarbeiten aus dem Prozess mit der Farbkollektion, der Fotoserie Figurentanz und der Objekt-Assemblage

Präsentation der Gestaltungsarbeiten: Farbkollektion – Fotoserie "Figurentanz" – Objekt-Assemblage

Farbe in der Natur: Das Bild zeigt die piemontesische Weinrebenlandschaft - der Ausgangspunkt für den Gestaltungsprozess.

Projektwoche: Piemontesische Weinrebenlandschaft

Farbe in der Natur: Nahaufnahme von Barolotrauben im Piemont

Projektwoche: Barolotrauben im Piemont

Farbe in der Natur: Das Bild zeigt gesammelte Fundstücke aus Verduno - Blüten, Blätter, Fruchtstände, Samenkapseln in farbiger Vielfalt, usw.

Projektwoche: Sammeln aus der Natur

Farbe in der Natur: Das Bild zeigt die Auslage der gesammelten Fundstücke aus der Projektwoche in Verduno, Piemont.

Projektwoche: Sammelfundus

Farbe in der Natur: Das Bild zeigt den Sammelfundus, geordnet nach Farbe, Form, Material und Funktion nach der Rückkehr aus der Projektwoche in Verduno, Piemont

Atelier: Ordnungsexperimente mit dem Sammmelfundus – Farbe, Form, Material, Funktion

Farbe in der Natur: Das Bild zeigt die Vielfalt der gesammelten Pflanzenblätter.

Erforschungsprozess: Blättervielfalt

Farbe in der Natur: Das Bild zeigt gesammelte Weinblätter mit ihren charakteristischen Formen und ihrer herbstlichen Farbigkeit.

Erforschungsprozess: Weinblätter

Farbe in der Natur: Das Bild zeigt eine Weintraube während des Austrocknungsprozesses.

Erforschungsprozess: Austrocknungsprozess der Weintraube

Farbe in der Natur: Das Bild zeigt Weinkringeln mit ihren vielfältigen Formen, die zahlreiche Assoziationen hervorrufen.

Erforschungsprozess: Form- und Assoziationswelt der Weinkringel

Farbe in der Natur: Das Bild zeigt sich kringelnde Blätter mit faszinierenden Formen, die an Kleidungsstücke erinnern.

Erforschungsprozess: Gewänder und Gestalten – Form- und Assioziationswelt sich kringelnder Blätter

Farbe in der Natur: Farbkolletion, entworfen aus der Farbwelt der Weintrauben und herbstlichen Blätter.

Gestaltungsarbeit: Entwurf einer Farbkollektion inspiriert an der Farbwelt der Weintrauben und herbstlichen Weinblätter

Farbe in der Natur: Das Bild zeigt die Präsentation der Arbeit Figurentanz: Eine Fotoserie mit inszenierten Weinkringeln und trocknenen Blättern, an Kleidungsstücke und Menschengestalten erinnern.

Gestaltungsarbeit: "Figurentanz"

Farbe in der Natur: Das Bild zeigt eine Objekt-Assemblage der gesammmelten Fundstücke.

Gestaltungsarbeit: Objekt-Assemblage

Farbe in der Natur: Das Bild zeigt eine Blattfigur aus der Fotoserie Figurentanz

Gestaltungsarbeit: Blattfigur aus der Fotoserie "Figurentanz"

Farbe in der Natur: Das Bild zeigt eine Kringelfigur aus der Fotoserie Figurentanz.

Gestaltungsarbeit: Kringelfigur aus der Fotoserie "Figurentanz"

Farbe in der Natur: Das Bild zeigt eine Blattfigur aus der Fotoserie Figurantanz.

Gestaltungsarbeit: Blattfigur aus der Fotoserie "Figurentanz"

Farbe in der Natur: Das Bild zeigt die Präsentation der kreierten Farbkollektion (Farbmuster), inspiriert von der Herbst-Farbigkeit der Weintrauben und Weinblätter.

Gestaltungsarbeit: Farbkollektion "Weintrauben – Weinblätter"

Farbe in der Natur

Experimenteller Gestaltungsprozess
Haus der Farbe, Zürich, 2014

Farbe in der Natur - Farbgestaltung in der Architektur

Für die Farbgestaltung in der Architektur ist die Betrachtung der Farbigkeit, der Farbphänomene und Prozesse in der Natur, die als Farbe, Form, Licht-Schatten, Oberflächenstruktur und Material wahrnehmbar sind, von grosser Bedeutung. Dies insbesondere bei farblichen Interventionen im naturnahen oder ländlichem Kontext, aber auch als Inspiration für die Gestaltung im städtischen Raum.

Aufgabe und Ziel

Der Ausgangspunkt: eine fünftägige Projektwoche in der spätsommerlichen Landschaft von Verduno im Piemont.

Vorgehen: Die Umgebung als Sammlerin erwandern. Das Form-, Farb- und Zeitgeschehen in der Natur betrachten. Den Einfluss von Naturlicht, Wetter und Zeit beobachten. Sammeln von Farben, Texturen und Materialien aus der Natur. Den Prozess durch Notizen, Skizzen und Fotografien festhalten. Ein Fundament von Fundstücken, Eindrücken, Erfahrungen und Ideen aus der Natur schaffen, das nach der Rückkehr im Atelier konzeptionell und gestalterisch weiterentwickelt wird.

Ziel: Durch eine vertiefte Auseinandersetzung mit der Natur den persönlichen Farbenfundus bereichern, das Repertoire an Entwurfsstrategien erweitern und Fragen der Ästhetik und Positionen der gestalterischen Auseinandersetzung mit der Natur vertiefen.

Gestaltungsarbeiten

Die Erkundigungswanderungen zogen mich immer wieder durch die Weingärten und Haselnussplantagen, ich vertiefte mich in deren Form- und Farbenreichtum: Erde, Pflanzen, Blätter, Früchte, Rebstöcke und Haselsträucher in Reih und Glied. Die gestalterische Auseinandersetzung mit dem Fundmaterial im Atelier galt dem Farbspektrum der Weinpflanzen und dem Formreichtum der Weinkringeln und der sich einrollenden Blätter.

Daraus entstanden vier Arbeiten:
Die Farbkollektion, inspiriert an der Farbenwelt der Weintrauben und herbstlichen Weinblättern (Farbkarten mit Organosilikatanstrich)
Die Fotoserie "Figurentanz"
Die Objekt-Assemblage
Der Text "So weit das Auge reicht"

So weit das Auge reicht

Rebschwarz, Anthrazit, warmes Grau, heller Sand, Schieferweiss, dunkles Umbra, Haselnussbraun, Rotbraun, gebrannte Erde, gelber Ocker, Blaugrün, Tannengrün, Beerengrün, wässeriges Gelbgrün, Rosa, Aubergine, Violett, Traubenblau, Nachtblau, Safran, Orange, Gewürzrot, Weinrot, Baumrinden, Rebstämme, Schalen, Haselerde, Holz, Haselnüsse, Kakifrüchte, Feigen, Trauben, Blütenstände, Grashalme, Samen, Tannzapfen, Rebranken, Reberde, Laub, Haselblätter, Feigenblätter, Weinblätter, Igelstachelkleid, Draht, Taschentuch, Schnüre, Betonbohrkern, Schneckenhäuschen, Essstäbchen.

Die von mir zusammengetragenen Objekte berichten von einer Naturlandschaft, die von Menschenhand gestaltet ist – Weinberge und Haselnussplantagen soweit das Auge reicht. Sie umfangen die verstreuten Dörfer und kleiden die sanften Hügelzüge. Vielfältige Farbnuancen von Grün, Umbra, Ocker und Weiss prägen den Charakter der Landschaft um Verduno. Die Sammelstücke sind Zeugen des Herbstes. Das saftige Grün des Sommers wandelt sich in Schattierungen von kraftvollem Gelb, Orange, Rot, Violett und Braun und verwelkt schliesslich in fahlen, silbrig schimmernden Tönen. Viele meiner Naturobjekte befanden sich bereits beim Sammeln im Trocknungs- und Verwesungsprozess.
Die Sammlung präsentiert sich gegenwärtig auf dem braungrauen Boden in dichter Anordnung.
Die Fundstücke sind nach Farbverwandtschaften ausgelegt: Die Farben bewegen sich von hell bis dunkel, warm bis kühl, satten bis vergrauten Farben. Ein Gesamtbild von Schwarz über Grau bis Weiss, Braun bis Beige, Blaugrün über Grün bis Gelbgrün, Dunkelblau über Violett bis Rot, daneben, geschlossen gruppiert, die buntgefärbten Weinblätter und die feingliederigen Rebranken. Die Objektgruppen fliessen farblich ineinander über oder grenzen sich kontrastvoll von ihren Nachbarn ab.

Braun-Schattierungen
Haselblätter, -fruchtstände, -nüsse und -erde bilden mit ihren rötlichen und gelblichen Braunnuancen die warmtonigste Insel im Gesamtbild der Sammlung. Zu ihnen gesellen sich eine Kastanie in ihrer Schale, Samenkapseln, Blütenstände, Schnüre, ein Stück Backstein, Tannzapfen, Schnecken¬¬häuschen mit einer dunklen Spiralmusterung und ein rostiges Drahtgebilde. Der warme Braunton geht dabei über in dunkles, kalttoniges Braungrau und Braunschwarz oder in warm- oder kühltonige Beigeschattierungen. Ein skulptural wirkendes Stück Feuerholz sticht mit seinem Fächer aus warmen Braun- bis Beigenuancen hervor. Spuren von Sägeschnitt bilden auf der Schnittfläche ein ornamentales Linienmuster. Beeindruckt hat mich, wie sich der gelbliche Braunton der Haselerde von der gräulichen Farbe der Rebenerde unterscheidet. Beide verbinden sich farblich jeweils mit der Farbigkeit der Pflanze.

Schwarz-Grau-Weiss
Von dunkel bis hell ausgelegt entfaltet sich die monochrome Welt der Schwarzweisstöne. Die Farbreduktion bringt die Vielfalt an Material, Form, Struktur und Textur verstärkt zur Geltung. Der achtsame Blick entdeckt feinste Farbnuancen ins Braune, Grüne, Blaue, Rote und Gelbe: Moosablagerung auf der faserigen Oberfläche des Rebstamms oder verblasstes Grün auf einer Zucchettischale. Verwitterte Baumrinden werden durch den Helldunkelkontrast ihrer Textur zu abstrakten Bildfragmenten. Ein braungraues Überbleibsel Igelfell erzeugt zusammen mit den aufragenden crèmeweissen Stacheln eine gesprenkelte Schwarzweissmusterung. Der Beton-bohrkern fasziniert, benetzt, durch sein Mosaik farbiger Steine von zartem Rosa über helles Himmelblau bis zu Vanille.

Grünnuancen
Aus der unendlichen Vielfalt an Grünnuancen in der Natur haben Schachtelhalme, Feigen-, Kaki- und Haselblätter sowie Laub den Weg in meine Schatzkammer gefunden. Vom Baum getrennt oder auf dem Erdboden gesammelt – seitdem haben diese Sammlungsstücke den grössten Wandlungsprozess durchlaufen, sie haben ihr lebendiges Grün verloren, haben sich gekrümmt, verdreht, gekräuselt oder eingerollt. Die robusten Schachtelhalme zum Beispiel sind zu fragilen, ätherisch wirkenden, filigranen Gebilden blassblauer Farbe geworden. Drei Feigenblätter zeigen ein erstaunlich unterschiedliches Einrollverhalten. Durch das herbstliche Kringeln finden die intensiveren Grünnuancen der Blattinnenseite mit der helleren, graueren Farbe der Blattrückseite zu einem Licht- und Schattenspiel zusammen.

Nachtblau bis Shocking Pink
Trauben in verschiedenen Trocknungszuständen und entsprechenden Farbnuancen leuchten im Gesamtbild meiner Sammlung auf. Dolden mit einzelnen Trauben in verschiedenen Schattierungen von Hellgrün bis Weinrot, vollreife Trauben in tiefem Blauviolett bis Nachtblau, austrocknende Trauben, die im Licht graublau schimmern oder langsam zu grauroten oder braunroten Weinbeeren mutieren.
Shocking Pink fallen die Blütenstengel der Kermesbeeren ins Auge, deren knospenförmige kleine Beeren beim Sammeln intensiv grasgrün waren und sich mittlerweile dem Dunkelblau der Trauben angenähert haben. Vereinzelte im Rebberg gesammelte Zivilisationsspuren aus Kunststoff wirken mit ihren dichten, intensiv farbigen Oberflächen im Natur-Ensemble fremd – ein lilafarbenes Essstäbchen, ein Stück Kabel mit cyanblauen, zitronengelben und braunen Strängen, ein rosaroter Wollfaden.

Kringelnde Weinblätter und tanzende Rebranken
Weinblätter mit Nuancen von Gelbgrün, Blaugrün, Beige, Ocker, Orange, Gewürzrot, Rotviolett, Schwarzviolett und Graubraun bilden eine eigene bunte Welt innerhalb meiner Sammlung. Sie alle stammen aus einem einzelnen Rebberg und zeigen eine einzigartige Formen- und Farbenvielfalt. Die Blätter kringeln sich zu Hügellandschaften, formen an Kleidungsstücke erinnernde Gebilde oder werden zu spinnenartigen Wesen. Die Verfärbungen zeichnen Blattränder und -adern nach und kreieren abstrakte Ornamente auf der Blattoberfläche. Taucht man in sie ein, trifft man auf eine Fülle von Farbnuancen, die einen sind unglaublich intensiv und satt, andere tragen einen grauen Schleier in sich.
Die filigranen Rebranken stehen in einen starken Kontrast zur Formen- und Farbenfülle der Blätterwelt. Einige sind hauchdünn und wirken wie zerbrechliche Wesen, andere sind voluminöser und wirken wie alte Individuen einer Gattung. Das aufmerksame Auge entdeckt eine zurückhaltende Naturfarbigkeit – helle, warme bis dunkle Brauntöne, dunkles bis helles Grau bis hin zu fast reinem Naturweiss. Sie kringeln sich in den Raum hinein und formen tanzende Figuren.

In Szene gesetzt
Sechs Fundstücke sind auf Augenhöhe an der Wand präsentiert. Als Einzelobjekte vor der weissen Wand bekommen sie Objektcharakter: Der Zweig einer Waldrebe, deren Blüten sich über Nacht in weisse Wollkugeln verwandelt haben, ein Zweig mit Samenhülsen in kühlem Braun, ein Zweig mit verdorrten Eichenblättern in einem warmem Hellbraun, eine dunkelgrüne Löwenzahnrosette, der Trieb einer Rebe mit herunterhängenden eingerollten Blättern in herbstlicher Farbenpracht und das durch seine Grösse und Form markanteste Objekt: das dürre graue Gerüst einer nicht identifizierten Wildpflanze mit langen überhängenden Stielen mit kleinen schmalen Blättern, an deren Enden kleine vertrocknete gelbbraune Blüten sitzen. Farblich bewegen sie sich die Objekte in zurückhaltenden Nuancen zwischen Grau, Braun, Schwarz und Weiss.

© Regula Bielinski

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Regula Bielinski
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